Es gibt sie groß und klein, günstig oder teuer, informativ oder als PR-Werk – Kochbücher. Jeden Monat erscheinen genügend neue Exemplare um täglich eine Kochbuchrezension verbloggen zu können. Einen Überblick zwischen all den Sterne- oder TV-Köchen, Themen- oder Länderkochbüchern zu behalten ist schwer, wenn nicht sogar unmöglich. Auch die Frage nach dem Kochbuch kann man eigentlich nicht beantworten, da von Koch zu Koch das Know-how, das Interesse und der Stil variiert. Dennoch möchte ich euch einige meiner Schätze aus meiner Sammlung präsentieren und von euch wissen, welche Bücher ihr momentan favorisiert.
Angefangen hat meine Sammelleidenschaft während meiner Lehrzeit, als mir mein Küchenchef ein Exemplar der Willsberger Reihe „Gourmet“ schenkte. Ich begann, mir nach und nach weitere Ausgaben des Sammelbandes über eBay zu sichern und suche auch heute noch nach dieser wirklich grandiosen Serie. Wenn wir schon bei Sammelbänden sind, kann ich Port Culinaire wärmstens empfehlen. Zwar handelt es sich hierbei nicht um Kochbücher im klassichen Sinne, man bekommt aber dennoch interessante Reportagen, Produktvorstellungen und Rezepte der internationlen Sterneköche geliefert. Generell gefallen mir die Kochbücher aus dem Hause Port Culinaire / Edition Fackelträger sehr gut, da sie sowohl thematisch als auch optisch etwas von den klassischen Büchern abweichen. Auch Rezeptsammlungen aus dem Hause Teubner wie z.B. Das große Teubner Kochbuch oder Die große Teubner Küchenpraxis sind seit Jahren fester Bestandteil meiner Sammlung.
Wer sich preiswert für die Spezialitäten diverser Länder interessiert, ist bei der Culinaria Reihe gut aufgehoben. Hier werden landestypische und regionale Gerichte mit den dazugehörigen Hintergrundinformationen gezeigt.
Für Anfänger gibt es bereits tolle Grundkochbücher um die 25€, die einem ein breites Spektrum bieten und die ersten Fragen abdecken. Das Grundkuchbuch überhaupt ist meiner Ansicht nach der Kochkunstführer von Escoffier. Er ist die Basis für Lehrbücher wie Der junge Koch, Paulis Lehrbuch der Küche oder den Hering. Welches dieser Bücher das Beste ist, muss jeder für sich entscheiden, ich bevorzuge mittlerweile den Pauli.
Kommen wir nun zu meinen momentanen Highlights im Regal. Wenn ich eine Top 5 erstellen müsste, würde ich folgende Bücher in beliebiger Reihenfolge wählen:
- Modernist Cuisine: Die Revolution der Kochkunst
- Grant Achatz – Alinea
- Joachim Wissler – JW4
- René Redzepi – Noma: Time and Place in Nordic Cuisine
- Thomas Keller – The French Laundry Cookbook
Jedes dieser Bücher hat auf seine Art und Weise (immer noch) besondere Reize. Modernist Cuisine lässt auch nach einem halben Jahr Raum für neue Entdeckungen und neue Eindrücke. Man spürt den positiven Wahnsinn und die Detailverliebtheit bei jeder Fotografie und vielen Beiträgen. Das Alinea Kochbuch von Grant Achatz samt persönlicher Widmung ist für mich immer wieder eine Quelle für Inspirationen ähnlich wie das Noma Kochbuch von René Redzepi. The French Laundry Cookbook und JW4 von Wissler lassen mich immer wieder staunen, wie moderne Küche aussehen kann. Bei Joachim Wisslers Buch gibt es zusätzlich einen Zugang zu einer interaktiven Rezepthomepage exklusiv nur für Buchinhaber.
Ihr seht, jeder Topf hat seinen Deckel bzw. jeder Koch hat sein Lieblingskochbuch. Ich kann unmöglich ein spezielles Kochbuch empfehlen, alleine schon weil mein Kenntnisstand nur einen sehr kleinen Part abdeckt. Einen letzten subjektiven Rat kann ich euch noch mit auf den Weg geben: Man liest und arbeitet sich meiner Ansicht nach besser in fremdsprachige Kochbücher ein, da man sie nicht so einfach überfliegt und sich somit mehr in die Gerichte hineinversetzt.
Weitere interessante Kochbücher gibt es übrigens hier.
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